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Geschichte

 

La pétanque

In La Ciotat, einem kleinen Dorf neben Marseille (Südfrankreich) war es üblich, das athletische und bewegungsreiche "Jeu provençal" zu spielen. Da ein Gehbehinderter mit dem Spitznamen Jules le Noir, ein ehemaliger aktiver Spieler, aufgrund der Behinderung nun nicht mehr spielen konnte,  erfand sein Freund Ernest Piotet eine Variante, die darin bestand, dass die Spieler - auf einem Stuhl sitzend - von  einem Kreis von 50 cm Durchmesser aus ihre Kugeln warfen. Die Spieler mussten mit zusammengeschlossenen Füßen spielen (zusammengeschlossene Füße = pieds tanqués in französisch = Pes tanques in provençalischem Dialekt). Die Spielentfernung wurde auf einen Abstand zwischen 5 und 9 Metern  festgelegt. Die Sitzposition wandelte sich allmählich in eine Stehposition. Neue Regeln, abweichend vom Jeu provençal, wurden festgelegt. Dieses Spiel wurde von den Einwohnern zunächst als "Boule-Spiel mit zusammengeschlossenen Füßen" (in französisch "Jeu de boules pieds tanqués") bezeichnet, später wurde es mit "Pétanque" abgekürzt.
Auf dem gleichen Platz namens  Béraud wurde 1910 von Herrn Piotet der erste Pétanque-Wettbewerb organisiert.

Heutezutage bleibt ein Erinnerungsplakat auf diesem Bouleplatz.

Zuerst wurde dieses Spiel nur in dieser Gegend gespielt. Rest-Frankreich war immer noch vom Boule Lyonnaise und vom Jeu provençal begeistert. Bis nach dem zweiten Weltkrieg hatte sich la Pétanque in ganz Südfrankreich ausgebreitet. Später wurde das Spiel durch die Urlauber an der Côte d’Azur  in ganz Frankreich “exportiert”. Ende der 50er Jahren haben die französischen Soldaten, die in Deutschland stationiert waren, zusammen mit den Urlaubern das Spiel nach Deutschland gebracht.
Anfang der 60er Jahre haben sich französische Soldaten mit ihren deutschen Freunden in Bad Godesberg regelmäßig getroffen, um Pétanque zu spielen. Dadurch entstand der erste deutsche Verein im Jahr 1963.

Seitdem ist die Zahl der Vereine sowie der Spieler und Spielerinnen gewaltig angewachsen und in allen Städten ist inzwischen ein Boulodrôme zu finden.

Die Eckdaten

Juni 1910:
Erfindung des Pétanque-Spiels

1910:
erster Pétanque-Wettbewerb in
La Ciotat (kleines Dorf neben Marseille, Südfrankreich)

Januar 1945:
Bildung des ersten französischen Pétanque-Verbandes (FFPJP)

März 1958:
Bildung der Weltkonföderation
des Boulesportes

1963:
erter deutscher Verein der Boule-Club-Pétanque in Bad Godesberg

1980:
Bildung des Deutschen Kugelsportverbands

Oktober 1986:
Anerkennung der Weltkonföderation im Internationalen Olympischen Comité (IOC)

Januar 1999:
Bildung der Europäischen Pétanque-Konföderation in Straßburg

La Fanny: die Legende

Der Verlierer, der keinen einzigen Punkt erzielt hat - dies bedeutet eine 0:13 Niederlage -  muss den Po der Fanny küssen.

Die Legende sagt, dass diese Tradition aus dem französischen Departement Rhône-Alpes kommt. Fanny war zu dieser Zeit, ca. Anfang des 20. Jahrhunderts, ein häufig benutzter weiblicher Vorname. Die richtige Fanny soll eine Bedienung in einem Café gewesen sein. Die Verlierer eines Boulespiels, die keinen einzigen Punkt erzielt hatten, durften Fanny auf die Backen küssen. Fanny soll dies aus Liebenswürdigkeit gemacht haben.

Küss mich!Eines Tag kam der Bürgermeister des Dorfes, weil er auch 0:13 verloren hatte. Da die beiden sich nicht leiden konnten, wollte Fanny den Bürgermeister vor dem Publikum blamieren. Sie sprang auf einen Stuhl, zog ihren Rock hoch und zeigte ihm ihre Gesäßbacke. Der Bürgermeister zeigte sich mutig und küsste den Po Fannys. Dies war der Beginn einer langen Tradition, die auch heute noch praktiziert wird.

Neben dieser Legende existieren jedoch noch weitere Versionen der “Fanny”. Letztlich ist es aber unwichtig, wo die Wahrheit wirklich liegt, wesentlich ist, dass Sie dieser Tradition folgen.

Sie sind also gewarnt: Wenn Sie ein Spiel zu null verlieren, müssen Sie sich mindestens eine schöne Fanny aussuchen.

Heute wird jedoch anstelle einer echten “Fanny” oft eine Puppe oder ein anderes Objekt wie z. B. eine Skulptur verwendet.

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(Last Update 31.05.2004)  


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